Das Klöppeln auf beiden Seiten des Erzgebirges nahm im 16. Jahrhundert seinen Anfang. Es ist untrennbar mit dem Namen der sächsischen Unternehmerin Barbara Uthmann aus Annaberg verbunden, deren 500. Geburtstag in diesem Jahr festlich begangen wird. Sie suchte nach einem neuen Broterwerb für die Menschen, als der Erzbergbau nicht mehr in Blüte stand. Spitze war in dieser Zeit en vogue als Teil der Bekleidung gut betuchter Adliger und Bürger. Der Trend kam über Italien und Frankreich nach ganz Europa, zunächst als Nadelspitze, dann als Klöppelspitze, die schneller zu fertigen war.
Im Erzgebirge gerieten diese Handarbeitstechniken nach dem zweiten Weltkrieg ziemlich aus der Mode und damit ein traditionsreiches Handwerk aus dem Blick der Öffentlichkeit. Sie blieben Domäne hochspezialisierter Künstlerinnen und Hobby in manchen sächsischen und nordböhmischen Haushalten. Das ändert sich nun allmählich.