Moldava-Mühle

Das Haus Nr. 87 im unteren Moldava, seine Vergangenheit reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück, war Bauernhaus, Mühle, Sägewerk und Bäckerei, die das ganze Dorf mit Brot ver-sorgte. Es stand an einem Graben (Bach), der gespeist wurde von der Mulde, die hier das Wasser aus den umfangreichen Hochmooren der Umgebung sammelte.
Die Mühle, das war schon damals so, war das Zentrum des dörflichen Lebens. Das Leben in den Bergen war überhaupt nicht einfach, deshalb hielten die Leute zusammen, besuchten sich gegenseitig, halfen sich und pflegten die Beziehungen zu ihren Verwandten, nicht nur im Dorf, sondern auch zu den ferneren, die in den Ausläufern des Gebirges lebten.

  

Das Gebäude der Bäckermühle hat eine turbulente Geschichte hinter sich. Das genaue Entste-hungsdatum des Hauses ließ sich nicht ermitteln. Aus dem verfügbaren genealogischen Mate-rial wissen wir, dass am 15. August 1698 im Haus Paul Liebscher geboren wurde, der zukünf-tige Müller. In seiner mehr als 300jährigen Geschichte erlebte das Haus viele Veränderungen. Die wichtigsten jedoch waren in der jüngeren Vergangenheit. In der Zeit der Renaissance wurde die Dachkonstruktion ausgetauscht, damit das Haus mehr aushielt. 1980 wurde das Wasserrad abgebaut und Grabenzugbeschüttet, denn das Anwesen diente schon nicht mehr als Mühle. Unter den häufigen Besitzerwechseln und ihren Aktivitäten verfiel das Haus und machte vielfältige Reparaturen notwendig.

Die alten Salzstraßen sind alte Handelswege, ehemalige Lebensadern der Region, auf ihnen fand Handel und kulturelles Leben statt, wurden Waren und Erfahrungen ausgetauscht. Im Projekt „Historische Bilder des ländlichen Lebens an der Salzstraße“ zeigen die Projektpartner mit drei Bildern ihrer Region an der Salzstraße von Halle nach Prag einen Ausschnitt aus dem früheren Leben auf dem Dorfe.
Die Miniaturensammlung „Klein-Erzgebirge“ aus Oederan (Sachsen) konzentriert sich auf das Leben und die Arbeit der ländlichen Bevölkerung und ihren Anteil an der Pflege der Bergwiesen. Die Werner-Mühle in Brloh bei Louny im fruchtbaren Tal der Eger stellt Erinne-rungen an das Leben und Weisheit seiner Müller seit längst vergangenen Zeiten vor. Hier in Moldava, auf dem Kamm des Erzgebirges kehren wir zurück zu Zeiten, als der Bergbewohner sich am besten auf sich selbst verließ und auf seine unmittelbare Umgebung inmitten einer oft unbarmherzigen Natur.
Kommen sie mit uns und teilen sie mit uns die Geschichte eines Hauses mit Jahrhunderte alter Tradition, das einst im Zentrum des dörflichen Geschehens lag, dass so viele Geschichten hörte und so viele Schicksale kennenlernte, dass wir kaum fassen können.