Klöppelsymposium

Das Klöppeln auf beiden Seiten des Erzgebirges nahm im 16. Jahrhundert seinen Anfang. Es ist untrennbar mit dem Namen der sächsischen Unternehmerin Barbara Uthmann aus Annaberg verbunden, deren 500. Geburtstag in diesem Jahr festlich begangen wird. Sie suchte nach einem neuen Broterwerb für die Menschen, als der Erzbergbau nicht mehr in Blüte stand. Spitze war in dieser Zeit en vogue als Teil der Bekleidung gut betuchter Adliger und Bürger. Der Trend kam über Italien und Frankreich nach ganz Europa, zunächst als Nadelspitze, dann als Klöppelspitze, die schneller zu fertigen war.
Im Erzgebirge gerieten diese Handarbeitstechniken nach dem zweiten Weltkrieg ziemlich aus der Mode und damit ein traditionsreiches Handwerk aus dem Blick der Öffentlichkeit. Sie blieben Domäne hochspezialisierter Künstlerinnen und Hobby in manchen sächsischen und nordböhmischen Haushalten. Das ändert sich nun allmählich.
 

Das sechste Erzgebirgische Klöppelsymposium fand vor kurzem im Regionalmuseum in Chomutov statt. Es stand ganz im Zeichen des 500. Geburtstags von Barbara Uthmann, die in diesem Jahr ihren 500. Geburtstag feiern würde. Frau Dr. Pokorná vom Regionalmuseum in Most widmete der Nestorin des Klöppelns einen umfangreichen Vortrag über ihr Leben und die Geschichte des Klöppelns im Erzgebirge. Andere Teilnehmerinnen beschrieben die Entstehung ihrer Klöppelgruppen als eine Art Graswurzelbewegung. Frau Dr. Kindlová aus Prag beschrieb Die Entstehung von Klöp-pelschulen in der Zeit der kuk-Monarchie und danach in der ersten tschechoslowakischen Republik.

Das 5. Erzgebirgische Klöppelsymposium fand im Februar 2013 in der Spezialgrundschule in Litvínov statt. Zur Jubiläumsveranstaltung luden der Partnerschaftsverein Litvínov, das Regional-museum Most und die Schule gemeinsam ein. Unter internationaler Beteiligung beschäftigten sich die Teilnehmer neben dem Klöppeln mit verschiedenen, dem Klöppeln nahestehenden Handar-beitstechniken, wie dem Weben und dem Patchworken.

Das vierte Erzgebirgische Klöppelsymposium fand im Dezember 2011 wieder im Museum von Nová Ves v Horách statt. An ihm nahmen die Vertreter des Partnerschaftsvereins Litvínov sowie der tschechischen und sächsischen Öffentlichkeit teil. Den Fachvortrag hielt, wie schon bei allen bisherigen Symposien Frau Dr. Pokorná vom Regionalmuseum in Most. Diesmal sprach sie über die Entwicklung der Spinnerei und der Textilindustrie bei der Herstellung von Garnen und Fasern, als Grundmaterial für Klöpplerinnen. Die Ausstellung zeigte unter anderem Arbeiten aus Litvínov, Kliny, Olbernhau und Eppendorf. Gezeigt wurden auch andere Handwerke aus den benachbarten tschechischen Orten.
Es wurde ein kleiner Almanach herausgegeben, der über die vergangenen Symposien informierte.
 

Das dritte Erzgebirgische Klöppelsymposium widmete sich dem Thema „Natur und Klöppeln“. Die Teilnehmer waren im Sommer 2010 wieder im Museum von Nová Ves v Horách zu Gast. Bei ge-meinsamer Arbeit widmete man sich Motiven aus der Natur und beschäftigte sich mit Spitze als Bestandteil traditioneller Kleidung.